Wir hatten sogar mit dem Parkplatz Glück.
Von 06:00 bis 18:00 dauerte unsere Minilaufeise. Die Zeit haben wir ordentlich vollgepackt: 4 Stunden Autofahrt, 3 Stunden Rekordlauf, 4 Stunden Normalläufe, nur 1 Stunde Pause und das Ganze bei 3 Grad. Klar, dass "Leipzig" dabei etwas kurz kam. Aber was soll man auch sonst machen, wenn es den ganzen Tag regnet? Felix wollte besonders schnell wieder nach Hause. Was bei sowas heraus kommt, sieht man ja. Aber was er bei all der Eile nicht bedacht hat, war die Stille nach dem Lauf. Satt unter drei Stunden - wofür jetzt überhaupt noch trainieren, wenn man zu den 5% der Marathonläufer überhaupt gehört, die diese Marke geknackt haben oder jemals knacken werden? Was macht einer, der alles erreicht hat? Lustige Vorschläge wurden auf der Rückfahrt gemacht: Hase für Björn sein beim Berlinmarathon. Die eigene 10er-Zeit polieren. Mit Maik in die Berge. Solche Gedanken der Leere am Zenit des läuferischen Schaffens können einen mürbe machen. Das ist ja auch der Grund, warum wir anderen diesen Gipfel gar nicht wirklich erreichen wollen. Dann doch lieber über das schlechte Wetter, gebrochene Steigeisen und schlecht sitzende Gurte lamentieren. Der verheißungsvolle Gipfel bleibt dann wenigstens. Midlife-Crisis haben wir auch ohne Gipfelkreuz-Selfie genug.
Es sind natürlich nur Worte des Neides über eine sehr sehr feine sportliche Leistung. 2:57 - herzlichen Glückwunsch, Felix. Die 95% Prozent von uns bilden virtuell für dich ein Spalier und lassen Laufgels über dein Haupt regnen.
Dass Felix nicht nur Laufen, sondern auch prima Auto fahren kann, hat er ganz nebenbei auch noch bewiesen. Findet den wirklich allerletzten freien Parkplatz am äußeren Rand der Laufstrecke, sodass wir sofort los konnten. Alle anderen mussten innerhalb der gesperrten Zone warten, bis der letzte Läufer im Ziel war. So ein Teufelskerl.