Ich kann mich den vorangegangenen Laufberichten nur anschließen - es war ein sehr abwechslungsreiches Lauf- und Kulturwochenende. An Maik ein großes Dankeschön für die perfekte Organisation im Vorfeld und Betreuung vor Ort. Es hat nahezu alles gestimmt (die Mangelbelüftung einiger Hotelzimmer war auf Grund der zentralen Lage des Hotels zu verschmerzen?! und wurde durch das gute Frühstück wieder wettgemacht.). Es war eine gelungene Kombination von Erholung bei Mittelmeersonne - besonders für uns Freitagsanreisende -, Kultur mit Stadtrundgang (der für mich, da ich im Vorfeld keine Zeit zu Reiselektüre hatte, sehr informativ war), vielen leckeren Speisen (auf Grund des bevorstehenden Laufes konnte ich nur nicht alles ausprobieren - z.B. nur zwei von den ca. 100 Eissorten...) und einem gemütlichen Weinabend am Yachthafen ... ja und nicht zu vergessen - einem sehr reizvollen Marathonlauf: entlang der Mittelmeerküste vorbei an Palmen und Orangenbäumen, mit erträglichem Profil, bester Versorgung - und ohne befürchteten Gegenwind.
Mein Ziel für Nizza war nach dem sehr laufreichen Jahr - nach Darss- und Berlin-Marathon sowie dem Rennsteiglauf - keine bestimmte Endzeit, eher wie Jörn - die Umgebung anschauen und sehen was geht. Vor allem wollte ich - nach der doch nicht ganz so intensiven Vorbereitung - keinen "Einbruch" (!) erleiden. Ich hatte eher einen 6er-Schnitt bzw. kurz darunter angepeilt und sah mich noch nicht bei einer Endzeit unter 4h. Ohne das motivierende Laufteam (s.o.) hätte ich die Zeit wohl auch nicht geschafft, bis zum Anstieg bei km 27-28 war immer gut Luft für eine Unterhaltung da (naja die Rechnerei mit den noch zu laufenden km habe ich gut weggesteckt). Erstaunlicherweise blieb der wohl nur von mir erwartete Einbruch nach km 30 aus, ganz im Gegenteil es lief gut weiter. Die Waden und Oberschenkel wurden zwar schwerer und schwerer, aber meinem Kopf tat wohl gut, dass ich ab da noch einige Läufer überholen konnte. Da läuft es sich leichter als umgekehrt. Die Hügel waren mal mehr mal weniger anstrengend, haben aber für Abwechslung und schöne Ausblicke gesorgt. Gut war es trotzdem, dass ich davon im Vorfeld nichts ahnte, außer den ein - zwei Anstiegen, die aus dem Laufprofil ersichtlich waren. Bergan ging nie zu lange, und bergab habe ich es wie Sebastian versucht - einfach laufen lassen. Außerdem hörten sich die französischen Anfeuerungen "allez Kerstín, Christin o.ä." , "bon courage!" ganz nett an.
Ja, was soll ich sagen - mit einer Zielzeit ähnlich der im flachen Berlin hätte ich nie gerechnet, und ich hätte es ohne Laufteam auch nicht geschafft. Ich glaube auch, die angegebenen Zeiten sind Bruttozeiten, aber das spielt gar keine Rolle.
Nizza ist nicht nur zum Laufen eine Reise wert. Und ich bin schon sehr gespannt auf die nächste Laufreise mit Euch!
Kerstin
P.S. Nach Nizza ziehe ich allerdings meinen Teamhalbmarathonstart zurück. Ich will (und muss - denn der Nichtlauf-Kalender ist einfach voll) in den nächsten Wochen etwas kürzer treten. D.h. weiter laufen, aber erst einmal nicht länger als um die 10 -12 km. Die eine Staffel, die bis jetzt steht - wenn ich das richtig überblicke - ist sowieso schneller als ich.
Bis zum Donnerstag!